Ercker
"Weyland Lazarus Ercker probation Meister in Böheim / in seinem andern Buch vom Gold probiren am 60 Blat lehret fein Gold und Silber durch ein loch zu drähten zu ziehen /und dann gleich lange trümmer abzuzwicken / unnd auff der probirwag (die er mit ihrer gebürlichen Subtiligkeit unnd zurüstung nach aller notdurfft beschreibt) abzuwegen. Hie werden nun alle dräte gleicher dick und lenge / seind derhalben am leib oder raum gleich / und gewinnen ungleiche gewichter: dann das fein Silber hat ihm gewogen 227 Marck 4 lot / das Gold 405 Marck 8 lot / auff dem verjüngten probation gewicht. Solte ihme / als einem probations Meister billich zu trauen sein / wann gewiß wäre / das sie dräte einander allerdings gleich / nicht krum getriebn / auch das ziehen sie so gedign gemacht / als das gepräg."
Kepler. Außzug auß der Vralten MesseKunst Archimedis. p.108f.
Transcription:
Erstlich nimb gekürnt fein Silber / das gewiß ohne Goldt ist / leg darzu gut rein Golt / thu es in die eine wagschalen / in die andere leg dargegen deßgleichen gekünrt fein Silber / also daß es gleich innen stehet / sencks mit einander ins wasser / und soviel das Silber mit dem Goldt für zeucht / so viel erfülle mit gutem Goldt / inn der wagschal im wasser / thu als dann die wag wider auß dem wasser / mach alles drucken und wiegs in der lufft wider /nimb dem Silber soviel ab als das Goldt im wasser zugetragen hat / biß die wag wider gleich innen stehet / als dann sencks wider in wasser /erfüll abermals den unterscheid mit gutem Goldt / und himb hernacher dem Silber wider ab / das thu solang biß die beiden wagschalen in und ausser dem wasser gleich innenstehen / so wirstu finden daß in einer wag soviel Goldt leit als in der andern. Auß solchen weg wann du deß gewiß bist / kannstu alsdann ein güldig Silber /deß halt dir nicht bewust auch also im wegen Probiren.
Translation:
First take grained fine silver/ which is for sure without gold / put to it good pure gold / put it in one weighing pan / in the other put grained fine silver / so that it stands in equilibrium / sink it all in water / and as much as the siver with the gold goes forth / so much fill good gold in the weighing pan in water / then take the pans out of water / dry everything and weigh it again in air / take of the silver as much as the gold was added in water / until the scale stands in equilibrium again / then sink everything in water again / fill in again the difference with good gold / and take off from the silver afterwards / this you have to do so long until the weighing pans stand in equilibrium inside and outside the water / then you will find that there is as much gold in one weighing pan as in the other / this way you can, if you are carefull, proof a goldish silver, which content you are not aware of, through weighing.